Wir sehn uns unterwegs - in der Auto bild Reisemobil

Christin Bartling, 30.09.2018

Wir sehn uns in der AUTO BILD

Interview mit dem Sprinter 4x4  für die AUTO BILD REISEMOBIL

Winter 2016, in einem Wohngebiet.

 

Ein kieselgrauer Sprinter parkte unschuldig am Straßenrand und glitzerte in der winterlichen Sonne. Leise döste er vor sich hin und träumte von rumpeligen Pisten, Matsch, Gravelroads und einsamen Stränden. Was man so halt als Offroad Camper so erlebt. Doch jetzt genoss er erstmal die wohlverdiente Winterruhe. Mit heruntergelassenen Rollos, leerem Wassertank und ausgeräumten Schränken schlummerte er so vor sich hin. Das Leben könnte so wunderbar sein.

 

Michael, der gerade auf dem Heimweg war, stutzte, als er seinen Allrad-Sprinter betrachtete. Irgendwas störte das friedliche Bild. Michael kam nicht gleich darauf, bis er ein Stück näher trat und unter dem Scheibenwischer ein zusammengefaltetes Stück Papier entdeckte. "Nicht schon wieder diese Autohändler, die für einen 'guten Preis' den Sprinter kaufen wollen", brummte Michael in seinen Bart, während er den Zettel ungelesen in seine Tasche stopfte. In der Wohnung roch es verführerisch nach Lasagne. Ein leises Klappern verriet ihm, dass Christin gerade den Tisch deckte. Gut gelaunt rief sie aus der Küche. "Das Essen ist gleich fertig". Dann kam auch schon Einstein um die Ecke geflitzt und schnappte ihm den Hausschuh unter den Füßen weg. Mit einem Affenzahn verschwand er im Wohnzimmer. Michael musste grinsen. Das allabendliche Begrüßungsritual. "Einstein! Bringst du ihn mir zurück?", rief er mit seiner gewinnensten Stimme. Vorwitzig lugte Einstein hinter einer Ecke hervor. Er hatte darauf schon gewartet. Stolz präsentierte er seine Beute. Michael griff nach seinem Hausschuh, doch bevor er ihn erreichen konnte, rannte Einstein wieder davon.

Ein köstlicher Geruch nach geschmolzenem Käse und Hackfleischsoße empfing Michael, als er die Küche betrat. "Ich habe gerade schon wieder so einen Zettel an der Windschutzscheibe vom Sprinter gefunden". Verständnislos blickte Christin ihn an. Mit einem Seufzer ließ er sich auf dem Stuhl nieder. "Na, bestimmt so ein sinnloses Angebot von so einem Fähnchenhändler". "Jetzt iss erstmal", sagte Christin sanft und schob Michael eine gut gefüllten Teller in seine Richtung. Kauend überlegte Christin. "Es könnte auch so ein 'netter' Zettel unserer Nachbarn sein. Wie damals bei unserem alten LT, als übereifrige Hilfssheriffs unser Wohnmobil abschleppen lassen wollten". Missmutig kaute Michael auf seinem Essen herum. "Erinnere mich nicht daran. Einige Leute haben nichts zu tun".

Langsam zog er das Stück Papier aus seiner Hosentasche. "Bisher habe ich es noch gar nicht gelesen". Er faltete das Briefchen auseinander. Dann war es still im Raum. Unruhig rutschte Christin auf ihrem Stuhl hin und her. "Was ist es denn nun? Autohändler oder unverschämter Nachbar?". "Keines von beiden. Ich weiß nur nicht ob das echt ist. Warte ich lese dir das vor". Michael holte tief Luft und begann zu lesen. "Hi, ich schreibe für die AUTO BILD REISEMOBIL und finde den Sprinter absolut klasse. Ich würde darüber gern einen Artikel schreiben. Melde dich doch unter dieser Mailadresse…" Er legte den Zettel auf den Küchentisch, nahm sein Besteck in die Hand und schnitt sich ein Stück Lasagne ab. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. War das ein Scherz oder doch wirklich eine Journalistin der AUTO BILD "Das ist doch ein Fake", begann Michael seine Gedanken zu ordnen. "Ich weiß nicht so recht. Was Sie von mir will und worüber sie etwas schreiben möchte". "Deshalb sollst du ihr ja eine Mail schreiben. Mach das doch und dann wirst du schon sehen, wie sie sich das vorgestellt hat. Das klingt doch spannend!"

 

 

In einem Wald, Mai 2017:

Mühelos bewegte sich der Sprinter über den holprigen Schotterweg. Einstein sprang von seinem Sitz auf, als er seinen beliebten Spazierweg erkannte. "Bist du aufgeregt?". "Aufgeregt? Wieso?". Christin verdrehte genervt die Augen. Es war wieder einmal typisch, dass Michael so cool tat. "Na, weil wir gleich interviewt und fotografiert werden. Macht dich das nicht nervös?". "Nö, ist doch nichts dabei". Wollte er sie veralbern? Michael musste doch mindestens genauso zappelig sein wie sie. Ein Blick nach links verriet ihr jedoch, dass er völlig entspannt am Steuer saß und im Rhythmus der Musik, mit den Fingern auf das Lenkrad trommelte. Er hat einfach die Arschruhe weg. Das würde ich mir auch wünschen, da ich absolut keine Ahnung habe, was ich überhaupt erzählen soll. Einstein wedelte jetzt nicht nur mit dem Schwanz, sondern mit dem ganzen Körper. Wir waren da. Michael sprang beherzt vom Fahrersitz und wurde dabei von einem stürmischen Einstein angerempelt. Noch einmal tief durchatmen. Schultern zurück und Bauch rein. Wird schon schief gehen. Dann öffnete Sie auch ihre Beifahrertür. 

Das Interview war absolute klasse und ich hatte überhaupt keinen Grund so furchtbar aufgeregt zu sein. Ungewohnt war die ganze Situation natürlich, doch mit ihrer guten Laune schaffte Magret Meincken, dass ich mich schnell wohl fühlte und es dann auch für mich ein Riesen Spaß wurde. 

 

Wir möchten Margret Meincken und Sveinn Gunnar Baldvinsson für das lustige Fotoshooting und das super entspannte Interview danken. Der Artikel ist in der AUTO BILD REISEMOBIL, Ausgabe 6/ 2017, S.106, erschienen.







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